33. Deutscher Orientalistentag
„Asien, Afrika und Europa“

18.–22. September 2017 | Friedrich-Schiller-Universität Jena

33. Deutscher Orientalistentag
„Asien, Afrika und Europa“

18.–22. September 2017 | Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Der Orient in Jena

©JenaKultur Foto Andreas Hub

Gastgeber des 33. Deutschen Orientalistentags ist die 1558 gegründete Universität Jena, die heute den Namen Friedrich Schillers trägt. Von Kurfürst Johann I. Friedrich „dem Großmütigen“ als Ersatz für die im Schmalkaldischen Krieg verlorengegangene Universität Wittenberg geschaffen, war die Hochschule das geistige Zentrum des wettinischen Thüringen und stellt heute die einzige Volluniversität des Freistaats dar.

Die Orientalistik in Jena nimmt ihren Aufschwung im ausgehenden 18. Jahrhundert. Unter maßgeblichem Einfluss J. W. von Goethes wirken um die Wende zum 19. Jahrhundert Gelehrte wie J. G. Eichhorn, H. E. G. Paulus und J. G. Kosegarten auf dem Jenaer Lehrstuhl für orientalische Sprachen.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist Jena auch für die Sanskrit-Forschung und Indogermanistik ein Begriff, verbunden mit Namen wie A. Schleicher, O. von Böhtlingk, B. Delbrück und C. Cappeller. Um Sanskrit zu erlernen, kommt 1873 auch der junge F. Delitzsch nach Jena, läßt sich hier aber von E. Schrader zur Aufnahme von Keilschriftstudien überreden und wird wenig später in Leipzig zum Begründer der Assyriologie in Deutschland.

Mit J. G. Stickel hält die islamische Numismatik Einzug an die Alma mater, das auf seine Initiative 1840 gegründete Großherzogliche orientalische Münzkabinett bildet die Grundlage der reichhaltigen Orientalischen Sammlungen der Universität. Zu diesen zählen außerdem die Frau Professor Hilprecht Collection of Babylonian Antiquities (Hilprecht-Sammlung, seit 1915) und die Alphons-Stübel-Sammlung früher Orientfotografien (seit 1924).
Diese Sammlungen sind heute nicht nur Forschungsgegenstand, sondern bilden einen festen Bestandteil der Ausbildung in orientalischen Sprachen und Kulturen an der FSU, die sich auf die Fächer Altorientalistik, Arabistik (mit Schwerpunkten in Semitischer Philologie und Islamwissenschaft), Indogermanistik und (europaweit einzigartig) Kaukasiologie erstreckt.

Die Universitätsstadt Jena ist eingebettet in die reiche Thüringer Kulturlandschaft zwischen den Herrschaften von Ernestinern, Schwarzburg und Reuß, deren mittelalterliche Städte und barocke Residenzen auch manches Kleinod von orientalistischem Interesse beherbergen. Dazu gehören das mittelalterliche jüdische Erbe in Erfurt, die orientalischen Handschriftenbestände der ehem. Herzoglichen Bibliothek in Gotha und das Herzogliche Museum Gotha mit Beständen aus dem alten Ägypten, China und Japan, die auf Exkursionen im Rahmen des DOT erkundet werden können.